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FOTODESIGN

Reisebericht

Ein kleiner fotografischer Reisebericht Senj-Drenj in Kroatien Juli 2010

Im Vordergrund des Berichts sollen bildliche Eindrücke der Kroatienreise stehen. Eindrücke, die nicht den Anspruch haben, als touristischer Werbeträger der Regionen Kvarner Bucht um Senj und/oder östliches Istrien um Labin zu fungieren, sondern vielmehr das abbilden, wie wir die Landschaft, Flora und Fauna wie auch die Menschen in Kroatien gesehen und erlebt haben. Hierzu bedarf es eines begleitenden Textes, der erklärend zum Betrachten der Fotos einladen darf. Nähere Angaben zu den Fotos finden sich beim Anklicken in den Namen derselben.

Die Reise beginnt ab Freigericht am 15.07.2010 und in Kroatien ab 17.07.2010.

1. Tag (Do., 15.07.2010)

Eine erste Zwischenstation auf dem Weg in den Süden: Ramsau im Berchtesgadener Land.
Bei herrlichem Sonnenschein verbrachten wir den Tag am Hintersee und sind abends beim Nutzkaser mit Blick auf den Watzmann eingekehrt. Vom hier einsetzenden Gewitter gibt es keine Fotos…


 
 



 

2. Tag (Fr., 16.07.2010)

Nach einem Kurzbesuch am Königssee geht es weiter in Richtung Kärnten nach Österreich. Unser Zielort ist Trebesing-Bad am Millstädter See. Bei der Ankunft stellen wir fest, dass es sich hierbei um den 1. Österreichischen Baby- und Kinderort handelt. Entsprechend sind auch die Häuser benannt und überhaupt alles. Ca. 6 Kilometer entfernt liegt der Millstätter See, der einen Besuch lohnen sollte. Dachten wir. Unserem Naturverständnis entsprach dies leider nicht. So haben wir uns an einen zufließenden Bergbach zurückgezogen und siehe da: Den Einheimischen scheint es dort abseits des Trubels auch besser zu gefallen und die gehen sogar ohne riesige, bunte Mitbringsel ins Wasser. Fazit: Danke, Bedarf an Kärnten auf unbestimmte Zeit gedeckt.


 



 

3. Tag (Sa., 17.07.2010)

Nach 6,5 Stunden von Staus und Mautstationen geprägter Fahrt (für knapp 400 Kilometer) ist das erste Ziel über Slowenien in Kroatien um 14:30 Uhr errreicht: Senj.

Senj liegt auf dem Festland der Kvarner Bucht zwischen dem Meer und dem nördlichen Velebitgebirge im Rücken. Gegenüber der Südspitze der Insel KRK. Das Klima wie auch die Vegetation in Senj wird durch die Bura (im Italienischen Bora) bestimmt: Ein Wind aus nord-östlicher Richtung mit bis zu orkanartigen Böen, der über das Velebitgebirge einfällt und nicht nur das Meer in Wallung versetzt.

Bei unserer Ankunft wehte kein Lüftchen. Im Gegenteil. Das Autothermometer zeigte eine Außentemperatur von 42 Grad an. Schweißgebadet haben wir unsere Ferienwohnung erreicht,
die etwas oberhalb der Küstenstraße ca. 50 Meter vom Meer mit herrlichem Ausblick auf die gegenüber liegenden Inseln Krk, Prvr, Goli und Rab liegt. Wie sich noch zeigen sollte. Denn an diesem Tag war es wegen der Hitze zu trüb und lediglich die Konturen der Inseln zu erahnen.
Der ebenfalls durchnässte Vermieter, teilte uns in gebrochenem Englisch mit, dass sein Thermometer bereits um 8 Uhr in der früh 30 Grad anzeigte und empfahl, erst mal Abkühlung im Meer zu suchen. Zudem seien für den morgigen Tag Unwetter (Wind, Regen, Gewitter) angesagt, die für Abkühlung sorgen würden. So riet er uns von der Inbetriebnahme der Klimaanlage ab. Es kam, wie es kommen musste. Es folgte eine im eigenen Schweiß verbrachte, an Schlaf kaum zu denkende Nacht.


 



 

4. Tag (So., 18.07.2010)

Gespannt auf das angekündigte Unwetter stellten wir früh morgens ob der Temperaturen mit Verzücken fest, dass etwas Wind aufgekommen ist. Nicht nur, dass es etwas angenehmer und klimatisch erträglicher wurde, wurde auch die Sicht besser. Die Trübe verschwand mit dem Wind.
Aber was dann folgte, lässt sich kaum in Worte fassen. Der Wind wurde in wenigen Stunden mit orkanartigen Böhen immer stärker und von den Einheimischen hörte man die Worte „Bura, Bura“. Das ist sie also, die Bura, von der natürlich auch wir gelesen hatten, aber deren Ausmaße uns nicht in dieser Stärke bewusst war. Über das Velebitgebirge kracht sie an die Küste und auf das Meer. Wer hier an Baden denkt, sollte sich besser anseilen, um nicht mitgerissen zu werden. Wie auch alle Gegenstände, die sich an Land befinden.
Also haben wir uns für einen Tagesausflug entlang der Küstenstraße in Richtung Süden entschieden. Schon nach wenigen Metern ein erster Stopp: Für alle Zweiräder, PKW mit Anhänger und LKW wurde die Küstenstraße bis Norddalmatien gesperrt. Entsprechende Fahrzeuge wurden in das Hinterland umgeleitet. Solche Aussortiermaßnahmen folgten fortan an jeder Abzweigung, die ins Landesinnere führt.
Unser erster, geplanter Stopp war Jablanac, einem Ort in dem die Fähre zur Insel Rab ab- und anlegt. An eine Zufahrt war nicht zu denken. Zu lange stauten sich die Fahrzeuge zur Fähre. Nach einem Abschleppmanöver nach Festfahrens des PKWs auf einer Seitenstraße, ging es vorbei an Prizna, dem Fährort zur Insel Pag, weiter nach Karlobag mit einem längeren Aufenthalt und einem Abstecher ins Velebitgebirge auf die Passhöhe Ostarijska vrata auf 928 Metern ü.M.. Insbesondere hier spürten wir die Kraft der Bura und es war zeitweise an ein Vorwärtskommen per Pedes nicht zu denken. Gleiches gilt für die vielen Fotostopps entlang der Küstenstraße. Einfach irgendwo festhalten…
Auf der Rückfahrt nach Senj entschieden wir uns für einen Badestopp in einer einigermaßen windgeschützten Bucht nördlich von Karlobag. Es ist erstaunlich, wie schnell die Bura das Meer abkühlt. Gestern war es noch angenehm warm… Die vorhergesagten Unwetter sind bis auf die Bura übrigens ausgeblieben: Kaum eine Wolke am Himmel.


 



 

5. Tag (Mo., 19.07.2010)

„Bura, Bura“. Ja, sie ist noch da. Wir haben sogar vereinzelt, wahrscheinlich speziell hierfür ausgebildete, Menschen im Meer gesehen. Schließlich ist der Himmel ja immer noch schön blau. Allerdings ist von denen keiner so richtig geschwommen. Die standen mehr so bis zur Badehose im Wasser.
Also schauten wir uns Senj, die Kleinstadt unseres jetzigen Hauptquartiers, mal etwas genauer an: Neben einem mittelträchtigen Hafen ist das Stadtbild überwiegend durch die in der Region üblichen engen Gassen geprägt. Auf einem Hügel die Burg Nehaj. Im Jahr 1558 erbauten die Uskoken, ein serbisches und kroatisches Bauernvolk, zur Verteidigung der Stadt gegen die Türken ihre Festung Nehaj (= „fürchte nichts“). Die Uskoken galten als ein zu Lande und zu Wasser unbezwingbares Volk. Zu den Besetzern zählten nicht nur Türken aus dem Osten, sondern auch Österreicher, Italiener und Deutsche. Geschichtlich multikulturell.
Vom Balkon aus durften wir beobachten, dass es auch hier Menschen gibt, die von dem leben (müssen), was Touristen für überflüssig erachten. Feste Arbeitszeiten scheint es aber nicht zu geben.


 



 

6. Tag (Di., 20.07.2010)

Der Bura scheint die Kraft auszugehen. Aber teils immer noch heftige Windböen, die einen Bade- und Schnorcheltag zu einem etwas gewagten Freizeitvergnügen machen würden. So haben wir uns entschlossen, eine Art Bärenauffangstation im Velebitgebirge zu besuchen und dies mit einer Rundreise durch den Velebit in abgelegene Gegenden und Dörfer zu verbinden. Gesamtfahrleistung an diesem Tag ca. 250 Kilometer.

Zunächst ging es in Richtung Krasno, einem Gebirgspass auf 1000 Meter ü.M., ins Landesinnere, vorbei an einer Bergkirche, um bei Kuterevo das Bärengehege zu erreichen. Dies wurde 2001 von Ivan Crnkovic Pavenka, einem gebürtigen Kroaten, der über 20 Jahre in Deutschland gelebt, studiert und als Sozialarbeiter gearbeitet hat, gegründet und wird seither von ihm sehr idealistisch geleitet. So findet man kein Hinweisschild auf der Hauptstraße und der magere Eintrittspreis, den er seitens der Kommune erheben muss, ist ihm peinlich. Ihm geht es um das Wohl der Bären, die in der umliegenden Wildnis keine Chance hätten, und nicht um Touristen, die eine Art Bärenshow erwarten. Hart kritisiert er auch die Zoos, die Jungbären als Besucherzahlenköder nutzen, um sie dann später mangels Platz einschläfern zu lassen. All dies durften wir von ihm erfahren, als er sich – wir waren auf ein Pivo am Ausgang verblieben – mit den Worten „MKK“ an unseren Tisch gesellte. Bemerkenswert auch, dass er sich nicht vorstellte. Erst auf Nachfrage outete er sich, was aber wiederum ob der vielen tiefen Narben an seinen Armen offensichtlich war. Dies sei auf Angriffe von ihm auf die Bären zurückzuführen. Sein Projekt habe er 10 Jahre vorher bereits in Deutschland geplant. Er wollte wieder zurück zu seinen Wurzeln und hatte – wie er sagt – eine Vision. Nach etwas zögern hat er einem Foto mit der „Krankenschwester“ zugestimmt und uns eine Reiseroute quer durch das Velebitgebirge empfohlen. Auch wenn Ivan die Schilder zu seinem Gehege abgehängt hat, um den Bären unnötiges Generve zu ersparen, freut er sich doch über Besucher, die sich sachlich und fachlich informieren wollen: www.kuterevo-medvjedi.hr.
Wir sind anschließend quer durch das Velebitgebirge gefahren, wo etliche Fotos der vielseitigen Flora und Fauna entstanden sind und haben in Karlobag wieder die Küstenstraße erreicht. In Richtung Norden folgte noch ein kurzer Besuch in Sveti Juraj, eine kleinem Fischerdorf ca. 10 Kilometer südlich von Senj.


 



 

7. Tag (Mi., 21.07.2010)

Ein Tag am Meer. Nachdem sich die Bura verabschiedet hat, herrscht rege Betriebsamkeit am und im Meer. Fischerboote beziehen früh morgens entlang der Küste Stellung und die offiziellen Badestrände sind schon bald überfüllt. Wir fahren auf der Suche nach einer ruhigen, abgelegenen Bucht Richtung Süden und werden nach ca. 8 Kilometern nördlich von Sveti Juraj fündig. Nach kurzer Zeit schwimmt – leider in etwas Entfernung – ein Delphin vorbei. Hier verbringen wir den Tag.


 



 

8. Tag (Do., 22.07.2010)

Heute Vormittag war eine Rothaut im Bad. Zumindest wurde sie vom Spiegel als solche identifiziert. Es weht kaum noch ein Lüftchen und die Sonne tut ihr übriges dazu.
Wir haben uns entschlossen, das nördliche Nachbargebirge, das Vinodolgebirge, aufzusuchen und sind die Küstenstraße in nördlicher Richtung bis Novi Vinodolski (ca. 30 km) gefahren, um hier östlich in das Landesinnere zu fahren. Eine erste Station war der Ort Bribir. Von hier gibt es mehrere Möglichkeiten, über das Vinodolgebirge zu fahren. Wir haben uns für einen Pass in nordöstlicher Richtung nach Lic/Fuzine entschieden. Die dem Meer zugewandte Seite erwies sich als eine spärlich bis nicht besiedelte, karge Landschaft: Verwaiste Weinberge. Eine Gegend, die dem Tourismus zum Opfer gebracht wurde. Nach dem Überqueren der Passhöhe ein völlig anderes Bild: Üppige Mischwälder, blühende Landschaften und Zivilisation.
Die kleine Rundreise durch das Vinodolgebirge führte uns bei Crikvenica wieder auf die Küstenstraße, der wir in südlicher Richtung bis Novi Vinodolski, unserem Ausgangspunkt, folgten, um dem dortigen Hafen und Strand noch einen Besuch abzustatten. Ein für die Region typischer Touristenort mit künstlich angelegten Stränden.
Der Abend endet mit einem Sonnenuntergang von unserem Balkon aus.


 



 

9. Tag (Fr., 23.07.2010)

Der Tag beginnt mit einem Bad im Meer. Quasi vor der Haustüre. Danach, gegen Mittag, fahren wir noch mal in das Velebitgebirge, das uns landschaftlich am meisten beeindruckt hat.
Unser Ziel ist der Gebirgspass bei Otari im Nordvelebit. Hier verbringen wir inmitten einer naturbelassenen Landschaft den Nachmittag, um gegen Abend in einer Konoba (Restaurant) in Sveti Juraj einzukehren und anschließend bei einem Bad im Meer den Sonnenuntergang in "unserer" Bucht zu erleben. Ein aufkommendes Gewitter entlädt sich nach unserer Rückkehr ins Hauptquartier in Senj. Endlich wieder etwas Abkühlung.
Apropos Sveti Juraj: Ein bescheidenes, sympathisches und ruhiges Fischerdorf in idyllischer Lage. Für uns der absolute Favorit an der Kvarner Bucht (Festland) zwischen Rijeka im Norden und Karlobag im Süden.


 



 

10. Tag (Sa., 24.07.2010)

Nach dem Gewitter ist vor der schwülen Hitze. Wieder etwas gelernt. Bei 32 Grad packen wir die Koffer und begeben uns auf die Reise zu unserem nächsten Reiseziel: Drenje im Südosten Istriens (südlich von Labin). Die Fahrt geht über die Küstenstraße in Richtung Norden durch Rijeka und anschließend entlang der Ostküste Istriens über Opatija mit dem Ucka-Gebirge zur rechten und dem Meer zur linken wieder gen Süden. Begleitet wurde die Fahrt von mehreren Gewittern und klimatischen Kapriolen. Das Autoaußenthermometer zeigte in Opatija 14 Grad an. In Drenje sind wir bei ca. 22 Grad angekommen und frieren(!).

Unsere Wohnung liegt mitten im Grünen und bietet vom Balkon aus einen Blick auf die Landschaft, Rijeka im Norden und die gegenüberliegende Insel Cres. Eine kleine Badebucht ist per Fuß zu erreichen. Ca. 10 Minuten auf steinernem, schmalen Pfad mit einigen Hindernissen durch den Wald und manchmal ziemlich steil bergab. Wirklich idyllisch gelegen und niemand sonst vor Ort. Wie unser Vermieter berichtete, hinterlässt die Bura auch hier ihre Spuren. So werde nach einer Bura viel touristischer Müll von der Insel Cres angespült. Und tatsächlich könnte mal eine Aufräumkolonne aktiv werden. Aber als wirklich störend empfinden wir das nicht. Ob das ausschließlich auf die Bura zurückzuführen ist, dürfen wir in Frage stellen. Schließlich sind solche Buchten zu Land und zu Wasser jedem zugänglich. Es scheint sich kaum jemand um solche Buchten zu kümmern. Tourismus hat eben einen höheren Stellenwert als den Erhalt der Natur. Wenn da mal mittelfristig nicht falsch gedacht wird. Dies darf nicht als Kritik an die Bewohner und Vermieter der Halbinsel verstanden werden. Sie sind es, die den Buchten ihre Attraktivität bewahren. Möge dies ob der Landschaft und des kristallklaren Wassers auch in Zukunft so bleiben.
Über den für einen untrainierten Körper etwas beschwerlichen Rückweg (bergauf) wollen wir besser nicht berichten. Aber dennoch sind wir ihn gerne – auch die nächsten Tage – gegangen.


 



 

11. Tag (So., 25.07.2010)

Ruhig, ruhiger, Drenje. In der Region südlich der Touristenmetropolen Rabac und Labin befindet man sich auf der Halbinsel Koromacno im wahrsten Sinne des Wortes im Wald. Eine Gegend, die viel Ruhe bietet und zum Philosophieren und kreativ sein einlädt.
Wir haben den Tag in den Wäldern und auf einem Gipfel der kleinen Halbinsel verbracht. Am Abend sind wir in einer Konoba etwas nördlich in dem für Taucher bekannten Örtchen Sveta Marina eingekehrt. Auch hier idyllische Ruhe.


 



 

12. Tag (Mo., 26.07.2010)

Die Vermieter sind im Wald. Aus Richtung der Badebucht sind Motorsägengeräusche zu vernehmen. Wahrscheinlich wird die Trasse zum Meer von den querliegenden Bäumen beseitigt und die Bucht etwas von den Buraschäden, eigentlich sind es Touristenschäden, befreit.
Unser Weg führte uns heute in den Südwesten Istriens. Nach Pula. Sicher gibt es hier jede Menge an vergangenen Relikten zu begutachten. Vor allem aber Menschenmassen. Insbesondere das mächtige römische Amphitheater mit einem riesigen t-com Werbebanner in der Mitte war Anlass genug, möglichst bald den nächsten Ort auf unserer Reise, Vodnjan, etwas nördlich von Pula aufzusuchen.
Der Ort Vodnjan ist für seine Olivenplantagen (Istriens grünes Gold) bekannt. Auf der Suche nach reinem Olivenöl aus eigenem Anbau, haben wir auf Empfehlung unseres Vermieters in einem kleinen Market nachgefragt. Und siehe da: Das Örtchen bewegt sich und wir werden in ein Haus geführt, welches von außen nicht als „Olivenölfabrik“ erkennbar wäre. Doch schon im Eingangsbereich stehen die Oliven- und Weinfässer. So ließen wir uns 1,5 Liter edler Ware frisch aus dem Fass in eine Plastikflasche umfüllen.
Auf der Rückfahrt sind wir nicht der beschilderten Route gefolgt, sondern sind ab Labin sozusagen querfeldein über kleine Ortschaften, unter anderem mit einem Halt an einem Friedhof in Skitaca, aus südwestlicher Richtung an unser Ziel, Drenje, gelangt. Auf dem Weg reicht der Blick auf einer Anhöhe über die Inseln Cres und Krk bis in das Velebitgebirge. Erinnerungen werden wach…
Der Abend endet bei Vollmond auf dem Balkon unserer Unterkunft mit Blick auf die Lichter der Stadt Rijeka.


 



 

13. Tag (Di., 27.07.2010)

Irgendwo stand zu lesen: „In jedem von uns steckt ein kleiner Kroate“. Geschichtlich betrachtet mag dies durchaus zutreffen.
Die schönsten Geschichten schreibt bekanntlich das Leben und die fanden heute in der kleinen, über einen schmalen Pfad zu Fuß erreichbaren, besagten und aufgeräumteren Bucht statt. Irgendwie hatte es den Anschein, als ob irgendwo im Meer ein Hinweisschild auf eben diese Bucht stehen würde. Mehrere kleine Boote ankerten in der Bucht für kurz oder lang, andere machten auch mal einen Landausflug. Wirklich interessant, solche „Rent a Boat“ – Touristen hautnah erleben zu dürfen.
Am Nachmittag ging es nach Rabac, einem Touristenort östlich von Labin. Köstliches Essen zu unverschämt günstigen Preisen. Kein Witz. Und wie so oft: Im Leben sieht man sich meist zweimal. So auch einige der „Rent a Boat“ Fraktion und in der Konoba einen echten Chef, der seinen Laden im Griff hat. Das Foto darf nicht fehlen.


 



 

14. Tag (Mi, 28.07.2010)

Nach einem kleinen Fotoshooting vor der Haustüre verbringen wir den Tag wieder in der kleinen Badebucht, die uns immer sympathischer wird. International wechselndes Publikum gesellt sich vom Meer kommend an diesen idyllischen Ort, um zu schwimmen, zu schnorcheln oder einfach nur etwas Sonne am Strand zu tanken. Viele Bootsbesatzungen bringen bunte, aufblasbare Utensilien mit. Meist kleinere Ersatzboote. Und gegen Nachmittag konnten wir einen gestrandeten Delphin beobachten. Kinder waren übrigens nicht unter den Besuchern. Es scheint sich um Erwachsenenspielzeug zu handeln.


 



 

15. Tag (Do., 29.07.2010)

Der Tag der Heimreise. Wenn es auch schwer fällt. Ein paar letzte Eindrücke, der Himmel ist bedeckt, dann geht es in Buzet nach Slowenien und weiter über Österreich in die Heimat. Das Ziel ist nach 13 Stunden erreicht.


 



 

Zeit für ein kleines Fazit:

Das Velebitgebirge, ob mit oder ohne Bura, hat mächtigen Eindruck hinterlassen. Eine einzigartige Landschaft mit dem Meer vor der Haustüre und der Gebirgslandschaft mit einer Unzahl von Tier- und Pflanzenarten im Rücken. Entlang der Küstenstraße, außerhalb der Touristenzentren, finden sich viele kleine Fels- und Kiesbuchten, die mit dem Auto leicht erreichbar sind. Einen Sonnenschirm sollte man im Handschuhfach haben, da die Buchten entlang der Küste mangels schattenspendender Bäume und der Südwestausrichtung den ganzen Tag der Sonne ausgesetzt sind.
Drenje auf der Halbinsel Koromacno im Süden Istriens ist (noch) nicht so dicht (touristisch) besiedelt und bietet viel Ruhe inmitten einer grünen Landschaft. Erholung und Entspannung pur. Ob an einer der vielen kleinen Badebuchten oder mitten im Wald oder auf dem Balkon einer der (noch) wenigen Ferienwohnungen. Die nahe gelegenen Orte Labin und Rabac wie auch das Fischerdörfchen Sveta Marina laden zum Verweilen in einer Konoba ein.

Eine nachdenkliche Anmerkung, die uns bereits 2009 in Porec aufgefallen ist, sei uns gestattet: Das glasklare Meer an der Küste ist bis auf einige Fischarten nahezu leer. So zumindest unser Eindruck der letzten beiden Jahre im Vergleich zu den Aufenthalten in Istrien, Krk und Rab aus den Jahren 1984 bis 1989. Damals waren unzählige Krebse, insbesondere Einsiedlerkrebse, (lebende) Muscheln, Seesterne, Garnelen und Tintenfische leicht zu erschnorcheln und die Küstenregionen von den Meeresbewohnern überfüllt. Davon ist kaum etwas geblieben. Neben wenigen, kleinen Krebsen haben wir gerade mal einen Seestern zu Gesicht bekommen. Eine Garnele wurde von einem jungen Mann in eine Plastikflasche befördert. An der Wasserqualität kann dies nicht liegen. In diesem Sinne jedem Kind mit Unterstützung der teils nicht weniger aktiven Eltern, die sich zu Hause um ihre natürliche Umgebung sorgen, ein Netz, was es an jeder Straßenecke gibt. Schließlich hat nicht jeder eine Garnele, einen kleinen Fisch, einen Krebs oder einen Seestern in einer Plastikschüssel auf dem Balkon seiner Unterkunft. Viel Spaß damit.

Kroatien, wir sehen uns wieder.